CGFP-Präsident Romain Wolff an der Spitze der CESI wiedergewählt
12.12.2024
„Unabhängigkeit, Einheit, Fortschritt: Die Arbeitskräfte von heute für morgen stärken“, unter diesem Motto stand an diesem Donnerstag der Kongress der Europäischen Union Unabhängiger Gewerkschaften (CESI) in Brüssel, der auch die CGFP als eines der Gründungsmitglieder angehört. Im Rahmen dieses Treffens, an dem Gewerkschaftsführer aus der ganzen EU teilnahmen, wurde CGFP-Nationalpräsident Romain Wolff erneut an der Spitze der CESI bestätigt. Gleichzeitig wurde eine Statutenänderung vorgenommen. Die Amtszeit des Präsidiums beträgt jetzt nicht mehr vier, sondern fünf Jahre. Auf diese Weise soll eine größere Kontinuität gewährleistet werden.
Seit nunmehr zwölf Jahren leitet Wolff die Geschicke der CESI, nachdem er zuvor acht Jahre lang den Posten des Vizepräsidenten besetzt hatte. Ebenfalls wiedergewählt wurden Generalsekretär Klaus Heeger und Schatzmeister Urs Staufer. Das gut aufeinander abgestimmte Dreiergespann vertritt gegenüber den Institutionen in Brüssel die europäischen Anliegen von weit mehr als sechs Millionen Menschen.
Inzwischen vereint die CESI 41 Mitgliedsorganisationen aus nahezu allen Ländern in ganz Europa. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat sich die Europäische Union Unabhängiger Gewerkschaften stetig weiterentwickelt. Zudem ist die einflussreiche Organisation seit 2005 ein von der EU-Kommission anerkannter europäischer Sozialpartner. Sie nimmt somit aktiv am Prozess des europäischen Sozialdialogs teil. Ihre Stellung gegenüber den europäischen Institutionen wurde dadurch weiter gestärkt.
Klare Botschaften
Von dem diesjährigen Kongress ging die Botschaft aus, dass die Bemühungen der vergangenen Jahre im Interesse der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der gesamten Gesellschaft fortgesetzt würden. In seiner Ansprache betonte Romain Wolff, dass wir turbulente Zeiten durchleben, in denen die Nachwirkungen der Pandemie, die Inflation, der Kaufkraftverlust, die weiter andauernden Kriege sowie der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und ein drohender Stellenabbau in vielen Wirtschaftszweigen spürbar seien. Umso mehr sei eine starke europäische Gewerkschaft wie die CESI erforderlich.
Getreu dem Motto „All workers count“ sei die CESI stets darauf bedacht, sich im Interesse all derjenigen einzusetzen, die für das Allgemeinwohl eine wertvolle Arbeit leisten. Werte wie Gewerkschaftsfreiheit, Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit würden bei der CESI einen hohen Stellenwert genießen.
Für ein bürgernahes und soziales Europa
Der freie Wettbewerb, der Binnenmarkt und die gemeinsame europäische Währung würden jedoch nur teilweise das Gesicht Europas widerspiegeln, unterstrich der CESI-Vorsitzende. Diese Aspekte allein würden den Millionen von europäischen Arbeitnehmern, die die CESI vertritt, nicht mehr ausreichen. Europa müsse endlich bürgernäher werden. Zusätzliche Anstrengungen seien notwendig, um die soziale Komponente voll zur Geltung zu bringen. Für die neue EU-Kommission stelle dies jedoch offenbar keine Priorität dar. Stattdessen richte die EU-Exekutive den Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit.
In den kommenden Jahren würden die Gewerkschaften all ihre Hände voll zu tun haben, um ihre in Jahrzehnten erkämpften Rechte und Errungenschaften zu verteidigen, so Wolff. Dies treffe auch auf Luxemburg zu, wo die Regierung es auf das bestehende Renten- und Pensionswesen abgesehen habe. Zudem werde sich die CESI voll und ganz dafür einsetzen, dass die Sozialpolitik beim grünen und digitalen Wandel nicht zu kurz komme. Diese Wende müsse inklusiv, fair und gerecht gestaltet werden.
Als Vertreter der CGFP nahmen Generalsekretär Steve Heiliger, Claude Heiser (Erster Vizepräsident) sowie die beiden Assessoren Christian Schleck und Karin Jaffke am Kongress teil. Als Dachverband aller öffentlich Bediensteten in Luxemburg ist die CGFP eng mit der CESI verbunden, mit der sie gemeinsam an der gesetzgeberischen Gestaltung der sozialen Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene mitwirkt. Seit jeher zeichnen sich die CGFP und die CESI durch viele Gemeinsamkeiten aus. Als parteipolitisch unabhängige Organisationen haben sie sich einem echten und funktionierenden Sozialdialog verschrieben.